Konzert mit Noris Brass

Musik ist Trumpf.

Am Samstag, 20. April 2024 gastierte das große Blechbläserensemble „Noris Brass“ in St. Michael. Bei der Begrüßung durch Klaus Hammer, der ein Bandmitglied ist, erfuhren wir Humoriges über das Leben seiner Musikerkollegen und -kollegin. Alle kommen aus dem fränkischen Raum und gehen zum größten Teil ganz bodenständigen Berufen wie Zimmermann, Arzt oder Lehrer nach. Mit der Musik pflegen sie ein anspruchsvolles und zeitintensives Hobby.
Umso leichter kam die Musik daher: komplexe Rhythmen und spannende Harmonien entführten in die Welt der Brass Musik. Diese Musik mit Blechbläsern ist in den Zeiten der Industrialisierung in England entstanden. Dort formierten sich Blasensembles als Werkskapellen, die den Arbeitern einen Ausgleich zur tristen und schweren Arbeit boten.
Tiefgehende Einführungen in die jeweiligen Stücke erhielten wir von Trompeter und Gründer Dr. Helmut Schmidt, der viele Stücke selbst arrangierte. Das Angebot ging von Musicalbearbeitungen aus „My Fair Lady“ und „Katherine“ über Filmmusik und Klassik. Die Tiefe der Seele wurde mit Mendelssohns „Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir“ und „Moon River“ angerührt. Energievoller und enthusiastisch ging es bei Schlagern wie „Musik ist Trumpf“ zu, wo die Kirche vom Sound der Blechbläser und Rhythmen erbebte. Viele fühlten sich direkt in Zeiten von Harald Juhnke zurückversetzt. Was für ein Sound!
Besonders beeindruckte das Stück „Don´t Shoot The Banjo-Player“. Hier musizierten 4 Solisten. Alle weiteren Musiker des Ensembles imitierten das Banjo. Eine unglaubliche Präzision in den Rhythmen, die faszinierte.
Das visuelle Sahnehäubchen des Konzerterlebnisses war in bewährter Weise der Dirigent Susumu Kakizoe, berühmt für seine Sprünge (beinahe bis zum Kronleuchter), wofür ihn Klaus Hammer schließlich auch augenzwinkernd auszeichnete.
Nachdem das Ensemble die Zuhörenden mit „Guten Abend, gute Nacht“ von Johannes Brahms verabschiedete, konnte das Publikum eine fulminante Zugabe erwirken. Mit Halleluja (Eurovision 1979) und „My Way“ machten sich alle beschwingt auf den Weg nach Hause.        

Text: Sr. Elise Stawenow